Hitzestress bei Kühen – Tipps für die heißen Tage

Laut einer Bauernregel für den Monat August heißt es: „Wenn die Hundstage heiß, bleibt der Winter lange weiß.“. Fragt man die Kühe, so sind ihnen die kühlen Wintertage allemal lieber als die Zeit der sogenannten Hundstage vom 23. Juli bis zum 24. August. Denn bereits ab 24°C und einer relativen Luftfeuchte von 70% beginnt für die Tiere der Hitzestress.

Zwar sind Kühe durchaus in der Lage sich den gegebenen Temperaturen in einem gewissen Rahmen anzupassen, jedoch drohen dadurch negative Auswirkungen auf die Milchinhaltsstoffe, die Milchmenge, die Fruchtbarkeit und die Zellzahl.

Somit sind entsprechende Maßnahmen zur Minimierung von Hitzestress nicht nur für die Kuh, sondern auch für die Wirtschaftlichkeit des Betriebes von Bedeutung.

 

Einsatz von Technik

Die größte Milchviehanlage der Welt, die Al Safi Farm in Saudi Arabien, zeigt, dass Kühe selbst bei Außentemperaturen über 40°C Höchstleistungen erbringen können. Voraussetzung dafür ist der Einsatz entsprechender Kühlungs- und Beschattungsanlagen.

Entscheidend bei der Wasserkühlung der Tiere ist die richtige Anbringung und Frequenz der Sprühanlagen. Dabei gilt:

  • Gebrauch erst bei einer Temperatur von über 24°C
  • Frequenz: 5 Minuten Beregnung mit anschließender Pause über 10 Minuten
  • Beachtung einer ausreichenden Luftzirkulation, damit feuchte Luft entweichen kann
  • staut die feuchte Luft in den Ställen drohen Werte der relativen Luftfeuchte von bis zu 85%
  • bei zu starker Unterstützungslüftung drohen Lungenentzündungen
  • Anbringung am Laufgang oder im Rücktrieb vom Melkstand
  • Anbringung NICHT über den Liegeboxen oder im Vorwartehof des Melkstandes

 

Anpassung der Fütterung

Doch nicht für alle Betriebe lohnt sich der Einbau kostenintensiver Kühlungsanlagen. Gerade bei kleineren Betrieben lohnt vor heißen Tagen der Blick auf die Ration. Hierbei zu beachten:

  • Reduzierung des Faseranteils, bei Einhaltung der Mindeststandards von über 50% Grobfutter
  • Erhöhung der Energiedichte durch Einsatz von pansenstabile Futterfette, Propylenglycol und Glycerin
  • Erhöhung des Mineralfutteranteils (Viehsalz) um bis zu 10%
  • Einsatz von pansenpuffernden Produkten, wie Natriumbicarbonat
  • Einsatz von Lebendhefen zur Stabilisierung des Mikrobenwachstums im Pansen
  • Einsatz qualitativ hochwertiger Futtermittel
  • Anregung der Futteraufnahme durch mehrmaliges Ranschieben des Futters

 

Schneller Rationscheck per App

Um schnell seine Futterrationen zu checken, neue Kombinationen auszuprobieren und auf die heißen Tage anzupassen, arbeiten wir an einer App, mit der das ab diesem Sommer unkompliziert und schnell funktioniert.

 


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