Milchkühe mit hoher Leistung bedarfsgerecht zu Füttern ist eine Herausforderung für jede Rationsgestaltung. Dabei hilft, wenn die Futteraufnahme hoch ist, um die Kühe vor allem im kritischen ersten Laktationsdrittel richtig auszufüttern. Die folgenden Tipps unterstützen Sie dabei, die Futteraufnahme Ihrer Herde langfristig zu steigern.
10 Tipps zur Steigerung der Futteraufnahme
1. Mehrmalige zeitlich festgelegte Futtervorlage und regelmäßiges Ranschieben
Füttern Sie täglich, wenn möglich mehrmals, immer zur gleichen Zeit und schieben Sie das Futter oft ran. Wenn die Kühe wissen, dass zu jeder Zeit Futter da ist, fressen sie öfter kleinere Portionen und große pH-Wert-Schwankungen nach der Mahlzeit können so verringert werden.
2. Gleichmäßige Futterverteilung auf dem Futtertisch
Die Mischung aus dem Futtermischwagen muss am Anfang und am Ende des Futtertisches die gleiche sein.
Empfehlung: Achten Sie darauf, an welches Ende des Futtertisches Ihre dominanten Kühe direkt bei der Fütterung gehen. Sie gehen meist zu dem kraftfutterreichsten Futter. Fügen Sie mehr Wasser zur TMR hinzu, damit es am Grundfutter kleben bleibt und Selektion erschwert wird.
3. Hochwertige Futterqualität
Achten Sie bei Ihrem Futter auf folgende Punkte:
- Bei guter Verdaulichkeit steigt sowohl die Verzehrmenge als auch die nutzbare Nährstoffkonzentration. Die Verdaulichkeit lässt sich vor allem durch den Schnittzeitpunkt, die botanische Zusammensetzung und die Konservierungsmethode beeinflussen.
- Hygiene des Futters ist besonders wichtig bei den geruchssensiblen Tieren. Modrige und pilzbelastete Stellen müssen schon im Silo sehr großräumig entfernt werden.
- Steigern Sie die Schmackhaftigkeit, indem Sie gute Maissilagen oder Futterrüben füttern.
4. Immer voller Futtertisch
Zu jeder Tages- und Nachtzeit müssen die Tiere Zugang zu reichlich Futter haben. Einen Futterrest von mind. 5% sollten Sie einkalkulieren. Die letzten Reste werden immer ungerne gegessen, selbst bei bester Futterqualität.
5. Grundfutterverdrängung ausgleichen
Wenn der Rohfasergehalt schon so weit wie maximal möglich reduziert wurde (mind. 16% – Ziel: mind. 18%), sollte man zusätzlich als Ausgleich Futtermittel mit langsam abbaubarer Stärke wie Mais und NSP (Nicht-Stärke Polysaccharide) wie Rübenschnitzel und Sojabohnenschalen füttern.
6. Futterzusätze
Auf dem Markt gibt es viele Hersteller von Futterzusätzen, die die Futteraufnahme erhöhen können. Dazu zählen manche Hefen, Aromas, aktive Milchsäurebakterien und andere Ergänzungsmittel, die die Verdauungsvorgänge im Pansen positiv beeinflussen oder den Appetit anregen sollen.
7. Überbelegung vermeiden
Achten Sie auf ein ausgeglichenes Tier/Fressplatzverhältnis. Dominante Kühe fressen zuerst und Erstlaktierende mit eh schon geringer Futteraufnahme oder rangniedere Tiere kommen erst zum Schluss. Hier besteht das Risiko, dass nur noch wenig Futter vorliegt und die Energiedichte durch Selektion reduziert ist.
8. Gutes Trockenstellermanagement
Stellen Sie Ihre Kühe am besten mit einem Body Condition Score (BCS) von ca. 3.5 trocken und optimieren Sie Ihr Trockenstellermanagement. Die Fütterung sollte bedarfsgerecht und auch rohfaserreich sein, damit die Pansenzottenstruktur und das Pansenvolumen nicht schrumpfen. Viel Pansenoberfläche stellt sicher, dass die Kuh in der neuen Laktation die volle Aufnahmefähigkeit hat.
9. Ruhe im Stall
Stress, Verdrängung und Unruhen können sich negativ auf die Futteraufnahme auswirken. Reduzieren Sie daher möglichst alle externen Ruhestörer und halten Sie feste Routinen und Uhrzeiten in Fütterung, Melken und Kuhbehandlungen ein.
10. Gutes Lichtmanagement
Gewährleisten Sie eine gleichmäßige Ausleuchtung im ganzen Stall bei Tag mit 100 – 150 Lux, aber vor allem im Kopfbereich. 10 Lux in einer 8 stündigen Ruhe-/Nachtphase damit auch rangniedrigere Tiere sich an den Futtertisch trauen.
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Wir wünschen Ihnen viel Erfolg bei der Fütterung!
Ihr fodjan Team.